Lachende Sonne am Morgen, Gespraeche, die erst einmal verarbeitet werden wollen, lockende Berge vor der Haustuer. Also auf in hoehere Lagen, die Aussicht lockt. Wir haben uns einen leichten Aufsteig seitlich entlang der Abbruchkante des „El Golfo“ Tales ausgesucht. Der Einstieg ist schnell gefunden, der Weg steiler als erwartet. Nach der letzten Ermitage verlieren wir die Kante selber ein wenig aus den Augen, kommen statt dessen wieder in die so sehr an das laendliche Irland erinnernde Hochebene, das Weideland der Insel. Unzaehlige Huegel, gruen soweit das Auge reicht, eigentlich untuepisch fuer die Kanaren. Gras, Feldmauern, Ziegen, Schafe, Kuehe, vereinzelt ein Huettchen. Nach laengerem Aufstieg schlagen wir uns dann querfeldein wieder zur Kante zurueck durch und werden belohnt mit einem wahrhaft atemberaubenden Blick ueber El Golfo. Eine Spielzeuglandschaft, gesaeumt von weisser Meeresbrandung. Interessant, die Augen von Punkt zu Punkt wandern zu lassen, Orte wiederzuerkennen, Straesschen zu verfolgen. Nach ausgiebiger Pause mit Obst und Pistazien fangen dann die ueblichen Wolken an, doch wieder die hoechsten Stelle der Kante zu verschleiern, langsam ziehen sie zu uns herab. Also Zeit, sich auf den Rueckweg zu machen: die Abbruchkante entlang hinab, rechts friedliche, saftige Weiden, links eine fast senkrechte Wand von 1 km Hoehe. Ginge wohl auch schneller hinab ins Tal, viel schneller. Ich habe schon einen Mordsrespekt vor dieser Kante. Wirkt in Ihrer Klarheit viel unmittelbarer als so mancher Felssprung im alpinen Gelaende.
Ein schoener Tag, eine schoene Wanderung, eine gute Zeit zusammen.

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