Nach einem fruehen Start und ein paar Besorgungen sind wir dann gegen 11 Uhr endlich los gekommen. Direkt hinter dem „El Sitio“ nahe Frontera steil rauf in noerdlicher Richtung, mit dem Ziel dann auf ebener Strecke und halber Hoehe einen Teil des Golfo-Tals zu „ueberlaufen“. Kuehle Luft, lauschige Stimmungen und die Aussicht, vielleicht doch endlich einmal die markante Baumreihe direkt an der Kante des Kraters zu erreichen haben uns dann spontan umdisponieren lassen: also weiter steil rauf auf dem Camino de Jimada bis rauf an die Kante. Die gesamte Steilwand durchsteigen, Meter fuer Meter, ein steter Kampf um Hoehenmeter. Aber welch eine Belohnung nach 2,5 Stunden, die Ermita direkt am Ziel der Traume, der Baumreihe, die sich als phantasievoll gepflanzte Reihe von Heidebueschen entpuppt. Nachdem wir dort gluecklicherweise Wasser gefunden haben (die Padres wussten schon, wie sie ihre Kapellen interessant machen…) fuehlen wir uns geruestet fuer die lange Strecke entlang der „Wirbelsaeule“ der Insel, dem traditionellen Camino, auf dem die seltene Pilgerwanderung alle paar Jahre statt findet. Ein herrlicher Sonnentag, weit ueber den Wolken, mit regelmaessigen Tiefblicken auf beiden Seiten der Insel. Die Silouetten von La Palma, La Gomera und Teneriffa weit draussen, am Horizont verschwimmend. Lava, Asche, Heidebuesche und die ersten klaren Anzeichen des nahenden Fruehlings: unzaehllige kleine Blueten ueberall…
Spaeter, nach einer zweiten Pause dann der lange Abstieg zurueck ins Golfo-Tal. Die zwischen uns und den Orten liegende massive Wolkendecke verschwindet waehrend des Abstiegs auf raetselhafte Weise, so dass wir uns dann doch trocken und halbwegs warm dem Talboden naehern. Das letzte Stuck wegen der herreinbrechenden Dunkelheit lieber auf einem laengeren Karrenweg statt des direkten Abstiegs, so dass wir zuletzt im Stockdunklen genau gegenueber des bekannten Fleischrestaurants in Casas de Merese rauskommen. Nun ja, damit war der Abschluss des Tages dann auch schon entschieden. Eine gute Wahl, beim Futtern gesellen sich Ralf und Angelika zu uns, der Abend klingt mit Geschichten und Gelaechter aus. Was fuer ein schoener Tag!

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