Am besten gefällt mir aber der immer wieder überraschende Wechsel von stürmischer Weite zum plötzlichen Eintauchen in die ruhige Idylle auf den Warften, zwischen den dichtgedrängten Häusern. Lauschige Plätze zum Verweilen, Bäume spenden Schatten und Windstille, jeweils ein dunkler, ruhiger Weiher, kleine, gepflasterte Weglein zwischen den reedgedeckten Häusern, und alles so nett…
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Nach einem kurzen Gastspiel „daheim“ bin ich nun nach langer Zeit mal wieder in meinem geliebten Allgäu. Seit vielen Jahren kehre ich immer wieder hierher zurück, auch diesmal bin ich begeistert.
Nach einer wunderschönen Woche zu zweit nehme ich mir nun wie schon öfters in den vergangenen Wochen Zeit, um mal wieder konstruktiv zu arbeiten, zu lernen. Klar, Urlaub, Reisen und Abschalten sind wunderschön, aber ich habe auch erkannt, dass mein Geist keine Ruhe gibt, wenn er auf Dauer nichts erschaffen darf. Warum gegen die eigene Natur ankämpfen ? Warum nicht das machen, wonach mir der Sinn steht, war nicht genau das einer der Punkt, die ich mir vorgenommen hatte ? Derzeit gestalte ich meinen Tagesablauf entsprechend mit einer Kombination aus Natur erleben und Geist füttern. Mache lange Wanderungen in wunderschöner Umgebung, bewundere Wälder, Höhen und Königsschlösser. Und forsche, verstehe und begreife Dinge im Selbststudium, mit denen ich mich seit Jahren beschäftigen wollte, wozu ich aber eben nie wirklich die Zeit gefunden hatte.
Kommende Woche werde ich meinen Schwerpunkt wieder mehr nach draußen verlegen… Ich werde mich in die Lüfte schwingen, mehr dazu wenn es soweit ist !
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Nun sind wir also angekommen auf Martinique.
Alle an Bord sind gesund und wohlauf, es gab unterwegs keine ernst zu nehmenden Probleme. Vorgestern sind wir frueh morgens hier im Sueden von Martinique eingelaufen, in Le Marin, der groessten Marina der Insel. Eine grosse, tiefe Bucht, ein guter Naturhafen, kein Wunder dass sich alle Yachties hierher fluechten. Komplett mit palmenbestandenem Beachclub bei der Einfahrt, sattgruenen Huegeln und tropischen Bars direkt am Wasser. Der Ort selber ist eher unscheinbar und klein, hat aber einen gewissen Charme. Vielleicht ist das aber auch einfach die Begeisterung, wieder Land zu sehen, gruene Natur zu riechen, andere Menschen zu erleben. Fuers erste werden wir weiter an Bord bleiben, der Katamaran ist zwar an die besitzende Chartergesellschaft uebergeben, aber derzeit nicht vermietet; entsprechend nutzen wir die Moeglichkeit, kostenlos zu wohnen. Zumindest bis wir uns ein wenig aklimatisiert haben.
So also fuehlen sich die Tropen an. Habe ich mir ehrlich gesagt schlimmer vorgestellt. Gut, ist auch nur der Rand der Tropen hier. Es ist warm, ja, hohe Luftfeuchtigkeit stimmt auch, mittags gibt es einen kraeftigen Guss. Sicher, schwitzen tue ich, aber eigentlich fuehle ich mich ganz wohl.
Aber erst einmal zurueck…
Wo soll ich anfangen ? Die gewonnenen Eindruecke sind erschreckend wenige und gleichzeitig so unglaublich massiv… Zweieinhalb Wochen haben wir gebraucht von den Kapverden hierher. Das ist recht schnell, wir haben aber auch zwischenzeitlich die Motoren genutzt wenn kein Wind war. Insbesondere die letzten beiden Tage, als uns doch noch das bekannte Windloch vor den kleinen Antillen ereilt hat. Der Laerm der Motoren nervt zwar enorm auf dem eh‘ schon lauten Schiff, aber letztlich war das ja ein Ueberfuehrungstoern, dazu gehoert eben auch das zuegige Abliefern, sofern irgend moeglich.
Was nehmen wir mit von dieser Tour ? Zunaechst: es hat alles funktioniert, danke ! Es hat sich ausgezahlt, dass wir beide uns anfangs in die Rolle der peniblen Deutschen haben druecken lassen: wir hatten keinesfalls zu viel Verpflegung dabei, unsere Einkaufslisten haben Sinn ergeben. Trink- und Brauchwasser hatten wir genug, gut, wir waren auch kuerzer unterwegs als befuerchtet. Besser zuviel als… Die Zeit an Bord war insgesamt langweilig. Schoen, wir haben Pokern gelernt, auch im Schach haben sich bemerkenswerte Fortschritte ergeben. Wir haben doch einiges an Lesepensum absolviert. Sprachen wurden genutzt, immer gut, allerdings zu 96% Englisch wegen der internationalen Zusammensetzung der Crew. Was sich leider wider erwarten nicht ergeben hat ist Praxis im Segelsport. Klar, wir haben’s geschafft, sind dabei gewesen, aber wirklich viel Technik gelernt haben wir nicht. Warum ? Es ist einfach vieles dran an dem, was man ueber die Barfussroute und die verlaesslichen Tradewinds sagt: anfangs einmal die Segel einstellen, dann fuer den Rest der Ueberquerung die Fuesse hochlegen. Der Wind ist konstant, das Wetter stabil, entsprechend gibt es einfach wenig zu tun.
Leider hat uns auch das Angelglueck wenig verwoehnt. Ok, 4 Tage vor dem Ziel haben wir einen einzigen Great Dolphinfish an der heckseitig angebrachten Fischleine gehabt. Was fuer ein Brocken, welch ein praechtiges Tier, etwas ganz anderes als so eine Regenbogenforelle aus einem Fischteich. Ultrafrisch angebraten, ein Genuss. Sonst hatten wir nur Unmengen an unerwuenschten Fliegenden Fischen um uns. Fruehmorgens hat einer davon offenbar Nilufar im Bett ueberrascht, durch die offene Frischluftlucke, ich selber war auf Wache und habe nichts mitbekommen (!?!). Selber habe ich zweimal weitab die Schwanzfinnen grosser Wale gesehen. Aber wenigstens einmal konnten wir laenger gemeinsam eine Schule Delphine erleben. Klein zwar, aber die fuenf Racker haben augenscheinlich viel Spass gehabt in unserer Bugwelle…
Dann waren da noch ein paar nette Unterbrechungen der Routine durch ein paar Badestopps. Zwar nicht gerade ein entspanntes Vergnuegen, sich an einem Tau hinter dem fahrenden Boot her ziehen zu lassen, immer mit dem unangenehmen Gefuehl, dass man besser nicht loslassen sollte… Wobei man sagen muss, dass der Blick unter die Oberflaeche beeindruckend ist, gerade mit Taucherbrille. Da sieht man einfach nichts als Blau. Hoert sich komisch an, ist aber so. Blau. Nichts davor und nichts dahinter. Direkt an der Oberflaeche noch die seltsam ausserirdisch wirkenden Ruuempfe unseres Katamarans, darunter einfach nichts. Da schraubt der Autofokus der eigenen Augen ganz gut hin und her…
Schiffe haben wir unterwegs kaum gesehen. Zwei, drei Yachten ganz zu anfang, dann nichts mehr, zu gross ist die Flaeche mitten auf dem Atlantik, zu klein die eigene Sichtweite. Selbst das AIS hat kaum Kontakte gezeigt, ein Radar hatten wir nicht. Entsprechend aufmerksam war ich wenigstens auf meinen Nachtwachen, zumal wir zum Stromsparen ohne Beleuchtung gefahren sind… Und tatsaechlich hat Bubu dann auch eines Abends etwas voraus gemeldet, dass immer noch ein Stern sein koennte. Dann aber nicht war, es zeigten sich gleichzeitig rote und gruene Navigationsleuchten unter einem hohen Ankerlicht, ein Segler auf Kollisionskurs. Also eigenes Toplicht an, Festbeleuchtung dazu in allen Farben. Und einige Minuten spaeter gleitet ein offenbar grosser Segler in pechschwarzer Nacht nur wenige Schiffslaengen an Steuerbord vorbei. Keine Ahnung, nichts zu erkennen, um so seltsamer das Gefuehl in der Magengegend.
Was bleibt sind sicher unzaehlige Eindruecke, Kleinigkeiten, die sich schwer formulieren lassen, persoenliches. Erinnerungen an gemeinsam durchlebte Situationen, allgegenwaertige Gerueche, brennende Sonne. Der erste Schluck Wasser aus einem mit Salzwasser gespueltem Glas. Die Sehnsucht nach frischem Obst, Blicke direkt in sich auf das Heck zubewegend aufgetuermte Wellenberge (atlantische Langwellen…), das ruckelnde Steuerrad unter der Kontrolle des Autopiloten. Dann ploetzlich morgens der lustige Anblick der ersten Kokosnuss im Wasser, sattes Gruen auf der Kuestenlinie, die ersten Bojen.
Wir haben direkt an einem Schwimmsteg angelegt unter den gelangweilten Blicken der lokalen Yachties. Ok, hier ist wahrscheinlich eine Atlantikueberquerung nichts aussergewoehnliches, aber ein wenig Tamtam und eine Blaskapelle.. ok, ok. Um so verwirrender dann die ersten Nachrichten ueber die vergangenen Wochen von Bord zu Bord. Ui ui ui, Absturz der polnischen Regierungsmaschine, Vulkanausbruch auf Island, Freigabe von KDE-4.4.2, …
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War wohl ein wenig voreilig, die Erwartung, wir koennten einfach wie geplant lossegeln. Wir hatten nicht bedacht, dass wir hier in Afrika sind. Die Menschen sind sehr freundlich, unglaubllich offen und kontaktfreudig, zeigen eine beneidenswerte Gelassenheit. Und genau diese Gelassenheit ist bei den Formalitaeten denn auch ein wenig stoerend: zwar konnten wir unsere Ankunft beim hiesigen Zoll relativ zuegig und einfach kund tun. Der haette auch nichts einzuwenden gehabt gegen eine Abfahrt wie zeitlich geplant. Allerdings sind wir mit der Ankunft naturlich nicht nur angekommen, sondern auch eingereist, also muessen wir auch die Formalitaeten mit der Einreisebehoerde hinter uns bringen. Und nicht zu vergessen die Ausreise. Denn nur mit erfolgreich bestaetigter Wiederausreise genehmigt der Zoll das Ablegen. Alles easy, wenn denn da nur nicht gerade der zustaendige Beamte in Mittagspause gewesen waere. Zumal die Mittagspause drei Tage gedauert hat…
Nun gut, inzwischen ist alles erledigt, wir haben unsere Stempel, alle Einkaeufe sind erledigt, Frischwasser ist aufgetankt. Nachher werden wir die Marina verlassen und uns noch einen Nachmittag Badespass auf der anderen Seite der Bucht goennen, morgens sollen dann endlich die Segel gesetzt werden. Wetter sieht gut aus, hoffentlich wird der Ritt etwas ruhiger als die Strecke hierher. 2-4 Wochen werden wir brauchen…
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Da sind wir, der erste Teil ist geschafft. Gerade haben wir eine kleine Erfrischung genossen auf einer Veranda mit Blick auf weissen Sand und tuerkiesblaues Wasser. Wir sind auf Sao Vicente in Mindelo angekommen und werden hier 2 Tage lang auftanken. Die Fahrt bis hier war wesentlich rauer als gedacht, zwar schwankt der Katamaran nicht ganz so unangenehm wie befuerchtet, aber wackelig ist es schon. Wir fuerchten, dass wir die Buechermengen, mit denen wir uns eingedeckt haben, nicht ganz durch bekommen !
Naechste Neuigkeiten aus der Karibik !!
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